Welchen UV-Filter würdest du für ein kleines Kind wählen? Einen UV-Filter von 20 oder 50? Ich glaube wir alle kennen die Antwort. Ein Bio-Produkt ohne viele chemische Zusätze und ein hoher UV-Filter sollten dabei die Kriterien für einen Einkauf sein. Nur das beste und damit das höchste für die unberührte Babyhaut. Und für dich selbst? Da gibt es oft keinerlei Kriterien, außer dass sie davor schützen soll wie eine krosse Krabbe zu leuchten. Ob das jedoch die richtige Einstellung ist?
In diesem Blog möchte ich euch etwas über den UV-Filter erzählen und über die eventuell unterschätzten, schädigenden Inhaltsstoffe in Sonnencremes, aber auch über die Vorbeugung von Hautkrebs durch Vermeidung von Sonnenbrand. Sonnenbrand ist neben genetischer Disposition, Hormonen und der Anzahl von Leberflecken, ein nicht zu unterschätzender Grund für Hautkrebs. Deshalb steht erstmal der Fakt fest: unter keinen Umständen ungeschützt Sonnenbaden.
Es gibt chemische und mineralische Sun Blocker. Chemische oder Organische Blocker absorbieren das UV-Licht und wandeln es in Wärme um und mineralische oder anorganische Blocker leiten das UV Licht ab durch Zink/Titanoxyd (erkennt man am weißen Film Auf der Haut). Wie der Name schon vermuten lässt, sind die chemischen/organischen Blocker umstritten. Octinoxat z.B hat Einfluss auf die Fruchtbarkeit und gefährdet wahrscheinlich den Embryo. Er wirkt hormonell und ist potentiell krebserregend. Avobenzon kann das Wachstum von Krebszellen beschleunigen. Ecamsul greift ebenso in den Hormonhaushalt ein. Dies ist nur ein kleiner Teil der besorgniserregenden Stoffe und es gibt mittlerweile Nachweise, dass diese nach 24 Std. im Blut sichtbar erscheinen. Sie werden zwar später über die gesunde Niere gefiltert und über den Urin ausgeschieden, wie genau es sich jedoch in der Zwischenzeit tatsächlich im Körper auswirkt, ist in tierischen Studien nachgewiesen und die Ergebnisse sind besorgniserregend. Als kleine Randinfo: in Hawaii sind seit 2021 Sonnenschutzmittel mit Octinoxat und Oxybenzon verboten, da diese als massiv umweltschädigend eingestuft wurden, da sie Korallen bleichen und männliche Fische weibliche Charakteristiken entwickeln. Der Mensch wurde dabei leider nicht berücksichtigt.
Die Wahl der richtigen Sonnencreme ist somit unumgänglich, denn wir wollen uns ja nicht nur vor der Sonne schützen, sondern auch vor den krebserregenden Inhaltsstoffen unserer Sonnencreme. Da die Kosmetikindustrie sehr gern beide Filter in Kombination verarbeitet, um einen sichereren Schutz anzubieten, ist es schwierig das richtige Produkt für sich zu finden.
Selbst der Pharmakologe Christian Surber von den Dermatologischen Universitätskliniken Basel und Zürich empfiehlt Schwangeren und denen die vorhaben Schwanger zu werden, sowie Kindern zu mineralischen/anorganischen Sonnencremes zu greifen. Am sichersten sind dabei die Cremes ohne Nanopartikel zum Schmieren, da nicht klar ist, was mit mineralischen Anteilen die als Nonopartikel im Spray vorkommen, in den Atemwegen verursacht wird. Ihr erkennt eine mineralische Sonnencreme mit Nanopartikeln daran, dass sie nahezu nicht „weißelt“. Kurz um: Wenn wir uns schon schützen mit Mineralischer Sonnencreme, dann bitte auch im „Schneemanndesign“.
Vor welcher Strahlung schützen wir uns eigentlich?
UVB-Strahlung verursacht Sonnenbrand. Sie dringt in die oberste Hautschicht ein und kann die DNA der Zellen verändern.
UVA-Strahlung dringt tief bis in die unterste Haut ein. Die Haut altert schneller, erschlafft und wird porig. UVA-Strahlung trägt nachweislich zur Entstehung von Krebs bei. Die meisten Hautkrebsarten entstehen nämlich am Inneren der äußeren Hautschicht. Solarien provozieren genau diese Art von Krebs mit 1000-fach stärkerer Strahlung.
Der Lichtschutzfaktor, kurz LSF, gibt umgangssprachlich an wie lange der jeweilige Hauttyp (1-6) in der Sonne verweilen kann. Und da in Studien die Sonne nie die Kraft hat wie an der Südsee, sollte diese Zeit nochmal um 50% reduziert werden, um auf Nummer sicher zu gehen. Ein Beispiel: Ein sehr heller Hauttyp kann der Sonne maximal 10 Minuten Stand halten bis diese errötet. Nimmt diese Person nun einen LSF von 20 heißt es, dass sie 200 Minuten in der Sonne verbleiben kann und danach den Schatten aufsuchen oder sich erneut eincremen sollte (übrigens auch nach dem Baden, schwitzen etc.). Ziehen wir hierbei 50 Prozent ab, verbleibt nur noch 1 Stunde und 45 Minuten reines Sonnenbaden. Trägt der rötlich, weiße Hauttyp nun LSF 50 auf, könnte er also 8 Std durchweg in der Sonne bleiben….Das ist kaum zu glauben und es wäre gefährlich es so zu empfehlen. Deshalb muss man den Begriff LSF komplexer betrachten:
Wenn wir uns den Begriff LSF genauer anschauen, gibt dieser an, wieviel Anteil der Strahlung durch die Haut blockiert wird. Bei einem LSF von 50 werden 98% UVB-Strahlung herausgefiltert, wenn wir nicht schwitzen oder baden. Der LSF 25, der sehr viel geringer erscheint filtert bereits 96% der UVB-Strahlen. 2% Unterschied, wenn man bedenkt, dass ab einem 25 er LSF auch viel mehr Zusätze benötigt werden. Der durchschnittliche Hauttyp, mit einem Eigenschutz von 25 Minuten, könnte bei einem LSF von 25, rein theoretisch 10,5 Std in der Sonne verbleiben, ziehen wir 50 % ab, verbleiben 5,75 Std und das sollte völlig ausreichend sein. Ein Kleinkind sollte ohnehin der puren Sonne nicht ausgesetzt werden.
Um eine optimale, hautverträgliche Sonnencreme zu finden, empfehle ich euch die „Codecheck“- App auf euer Mobiltelefon zu laden. Diese zeigt euch zum einen die Bedenklichkeit an und dazu die entsprechenden Stoffe mit kurz erklärten Gefährdungen. So obliegt es jedem selbst das Optimale Sonnenschutzmittel für sich und seine Familie zu finden.
Weitere Fragen:
Hilft Vorbräunen vor dem Südseeurlaub in der Sonne oder im Solarium?
In dem Fall geht die Stimme eindeutig an das heimisch, dosierte Sonnenbaden, denn die Sonne kann bewirken, dass die Haut eine leichte Verdickung der obersten Hautschicht bewirkt und im besten Falle Melanin bildet. Dieses bildet eine leichte physiologische Barriere, was einen entsprechenden LSF jedoch nicht ersetzen kann. Zum Solarium muss ich euch leider sagen, dass ihr euch maximal auf Hautkrebs vorbereitet aber nicht auf den Südseeurlaub.
Muss ich mich beim Autofahren vor Sonnenstrahlung schützen?
Ganz klares Ja, denn UVA-Strahlung geht durch Glas und sogar durch Wolle!
Muss ich mich vor Sonnenstrahlung schützen, wenn es wolkig ist?
Auch in diesem Fall ein klares ja! Wolken blockieren keine Sonnenstrahlung und Wasser reflektiert die Sonnenstrahlung, was es sogar noch gefährlicher macht.
Sollte ich After SUN-Creme anwenden?
Wer es mag, sollte auch in dem Fall schauen, was an Inhaltsstoffen enthalten ist. Aber grundsätzlich benötigt man das nicht, denn den größten Verdienst daran hat unsere Kosmetikindustrie. After Sun ist es viel wichtiger, dass wir uns von innen kühlen und mit Mineralien versorgen! Zink und Selen, Omega 3 und Vitamine, die in der alltäglichen Einnahme sehr wichtig sind, spielen jetzt eine noch viel größere Rolle. Möhren oder Astaxanthin helfen nicht nur vor dem Sonnenbaden (3 Wochen vorher beginnen) Wunder, sondern auch hinterher!
Kann ich mit meiner wasserfesten Sonnencreme ohne Bedenken baden gehen?
Ganz so einfach ist das leider nicht, denn eine Sonnencreme gilt dann als wasserfest, wenn sie nach dem Abspülen noch zu 50% Schutz bietet. In dem Fall muss also immer nachgecremt werden.
Viel Sonnencreme auftragen hilft viel…ist das so?
Ja tatsächlich sollte man 2-mal hintereinander cremen! Lieber zu viel als zu wenig!
Bin ich mit Leberflecken gefährdeter in der Sonne, wie andere?
Ab 100 Leberflecke gilt man als Risiko und sollte sich besonders schützen!
Erhasche ich trotz Sonnenmilch Vitamin D durch die Sonne?
Grundsätzlich gilt, je höher der Lichtschutzfaktor, umso weniger Vitamin D-Bildung findet statt. Bei einem LSF von 50 muss Vitamin D regelmäßig substituiert werden.
Sonnenbrand bedeutet extremen Stress für unser größtes Organ! Nicht ohne Grund liegt ein Mensch nach einer etwas größeren Verbrennung auf einer Intensivstation. Chemische Sonnenschutzmittel sind bedenklich, bieten jedoch einen etwas besseren Schutz wie mineralische Sonnencremes. Es gilt für jeden abzuwägen, wie wichtig ihm ein Schutz vor der Sonne und vor der benutzten Sonnencreme ist. Man kann den natürlichen Schutz (Aufenthalt im Schatten, mit Hut, UV-Kleidung, meiden der Mittagssonne…) sehr gut kombinieren mit niederdosierten mineralischen LSF. Arbeitet man jedoch in der Sonne, steht die Frage z.B. gar nicht mehr im Vordergrund. Sonnenschein ist wunderschön und zur wichtigen Vitamin D Bildung elementar, doch auch hier gilt: Die Dosis macht das Gift!