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Alternative Heilmethoden

Naturheilkunde #5: Zeckenbisse

Während uns das Sommerfeeling verlässt und wir uns langsam ermüdend dem ruhenden Herbstabend entgegensehnen, wird sie nochmal richtig aktiv - die Zecke. Das kleine Spinnentier schafft mit viel Pech große Unruhen, indem sie uns mit ihrem kleinen Biss folgenreiche Krankheiten übertragen kann wie Borreliose oder FSME. Sie versteckt sich eher da, wo es warm und feucht ist: im Gebüsch, im Gras, am Wegrand oder im Unterholz. Ist es kalt überwintert sie im Boden, gehen die Temperaturen über 8 Grad sucht sie eifrig Ihr nächstes Opfer in Form eines sogenannten Wirtes. Die Veränderung des Klimas (z.B. fehlender Frost nachts) in den letzten Jahren begünstigt die Ausbreitung von Krankheiten durch neue Zeckenarten, die es sonst nicht in Deutschland gab. 

Meist begegnen die kleinen Sauger Tieren, wie Hunde oder Katzen. Hundehalter kennen diese lauernde Gefahr und fast jedes Frauchen oder Herrchen begegnet diesem Thema mindestens einmal im Jahr. Hundehalter sind oftmals gut aufgeklärt über die Veterinärmedizin. Sie kennen häufig auch den Begriff der Babesiose, der Hundemalaria. Diese endet sehr häufig, wenn sie nicht gleich bemerkt wird, durch die entstehende Blutarmut, mit dem Tod des Hundes.

Leider sieht das bei Menschen etwas anders aus. Dass die Borreliose mittlerweile als Volkskrankheit zählt, ist kaum jemanden bewusst. Dass die Zecke noch weitere zeckenbissassozierte Krankheiten überträgt, ist ebenso wenig bekannt wie auch erforscht und gelangt durch scheinbar mangelndes Interesse noch weniger in die Aufklärung. Dabei wäre die Vorsorge dem Biss gegenüber doch so wichtig. Deutschland gilt als eines der Hochrisikogebiete und sollte das Interesse gegenüber jeglicher Aufklärung doch erwecken? Warum weiß den kaum jemand, dass die Babesiose auch auf den Menschen übertragbar ist und diesen gleichermaßen gefährlich werden kann? Nachdem die Wissenschaft festgestellt hat, dass Borrelien Autoimmunerkrankungen, wie z.B. Rheuma oder Schilddrüsenerkrankungen auslösen können und es Menschen gibt, die lebenslange Beschwerden haben, sollte die Aufklärung einen neuen Stellenwert in der Vorsorgemedizin bekommen. Oft haben die Menschen einen sehr langen Leidensweg hinter sich bis die Diagnose gestellt wird, da sich Symptome sehr häufig schleichend entwickeln.

Klären wir also auf und Reden über den Klassiker: die Borreliose

Borrelien sind Bakterien, die sich im Darm der Zecke befinden. Saugt die Zecke sich fest, wandern diese Bakterien in den Speichel der Zecke und werden auf den Menschen übertragen. Das heißt, je länger die Zecke saugt, umso höher ist das Infektionsrisiko. Oftmals verstecken sie sich dann im Körper so gut, dass das Immunsystem sie nicht selbst abwehren kann, und somit können sie sich im Körper ausbreiten und verschiedene Organsysteme/Gelenke/Nerven angreifen, was auch Lyme-Borreliose genannt wird. Charakteristisch ist die Wanderröte, später Fieber, Müdigkeit, Muskel- und Kopfschmerzen. Spätfolgen, die nach Monaten bis Jahre auftreten können, sind nicht selten und diese reichen von der Herzentzündung bis zur sogenannten Neuroborreliose, welche eine Schädigung der Nerven beschreibt, die mit Lähmungen und Schmerzen einhergehen kann. Eine chronische Borreliose ist ein Energiefresser und schluckt 1/3 der biochemischen Energie, die der Mensch produziert, d.h. man fühlt sich müde und abgeschlagen. Dies kann einem sogenannten Burnout ähneln.

Wenn es nun doch passiert, dass die Zecke zusticht, ist es von großer Wichtigkeit diese Zecke im Ganzen zu entfernen und einen Arzt aufzusuchen, um mit Antibiotikum behandelt zu werden. Oftmals geschieht dies über einen längeren Zeitraum (28 Tage). Beim Entfernen ist es das A du O, dass die Zecke mit Kopf entfernt wird und sie nicht noch zusätzlich angeregt wird durch Stress noch mehr Viren und Bakterien zu verteilen. Stress entsteht für die Zecke, wenn man sie versucht zu töten, z.B. mit Sprays oder ätherische Ölen oder indem man sie ausquetscht und die Erreger förmlich in sich hineindrückt. Nehmt eine Zeckenzange oder besorgt euch eine Zeckenkarte, die kann man gut im Portemonnaie verstauen und zieht sie ohne Druck heraus. Man sollte danach die Stelle gut desinfizieren. Eine Garantie der Verringerung der Erregerlast gibt es durch die Antibiosen Behandlung leider nicht, da Borrelien sich sehr gut tarnen können und Forscher vermuten, dass die Bakterien Sporen bilden, die bedingt erreichbar sind für Antibiotika. Auch sind PCR-Tests und Antikörpertests nicht in allen Fällen zuverlässig und bieten mitunter falsche Sicherheit.

Eine Impfung gegen Borreliose gibt es nicht.

Im Gegensatz zur Borreliose ist die Übertragung von FSME nicht Saugzeitabhängig, sondern wird innerhalb kürzester Zeit übertragen. FSME tritt allerdings tatsächlich bei ca. 1 Zecke unter 150 FSME tragenden Zecken auf und nur jeder 3. wird infiziert. Hinzu kommt, dass es gegen FSME eine Impfung gibt, wo jeder für sich selbst entscheiden muss, ob diese gewünscht ist, da natürlich diese Impfung wie auch andere Impfungen Risiken in sich birgt. Es muss immer individuell diskutiert werden, bezogen auf das Risikogebiet und individueller Gesundheit.

Im Jahr 2011 veröffentlichte die Neurologische Klinik des Klinikums Pforzheim eine Studie zu den Langzeitfolgen der Erkrankung durch FSME-Viren. Zwischen 1994 und 1999 erkrankten in Baden-Württemberg 731 Personen an FSME. 81 Patienten entwickelten einen schweren Verlauf mit Beteiligung des Rückenmarks. Davon nahmen 57 über zehn Jahre hinweg an einer Langzeitstudie teil. Die Ergebnisse: 50 Prozent der schwer erkrankten FSME-Patienten litten dauerhaft unter den Folgeschäden der Krankheit, wie z. B. Lähmungen der Extremitäten sowie der Atem- und Halsmuskulatur, Atemschwäche, Gleichgewichtsstörungen, Schluck- und Sprechstörungen. 30 Prozent der schwer erkrankten Studienteilnehmer starben während des Beobachtungszeitraumes. Nur knapp 20 Prozent wurden wieder vollständig gesund. Zitat: Zecken.de

So bleibt Aufklärung und Vorsorge, wie bei allen anderen Erkrankungen auch, eines der wichtigsten Themen

Was die Prävention angeht, gilt für Menschen, das gleiche wie für Hunde. Zeckenbisse sollten grundsätzlich vermieden werden. Eine umfassende Vorsorge ist daher unbedingt notwendig. Seid ihr im Wald und auf Wiesen unterwegs, tragt möglichst lange Kleidung und geschlossenes Schuhwerk. Es sieht nicht schön aus, aber zieht die Socken über die Hose und tragt dann optimalerweise noch Gummistiefel drüber. Sprüht euch mit sogenannten Repellents ein. Da gibt es ganz tolle Produkte für Kinderhaut, die ich nach eigner Erfahrung empfehlen kann. Außerdem ist es wichtig, den Körper nach dem Aufenthalt in der freien Natur nach Zecken abzusuchen. Bringt es euren Kids von Klein auf bei! Mein kleiner Sohn weiß, dass die Socken IMMER über die Hose gezogen werden. es ist nicht schön, aber selten. Und bevor ich ihn anziehe, besprühe ich Socken und Ärmel der Shirts sowie die Mütze mit einem Spray. Mein Hund hasst es übrigens. Sieht sie mich mit der gelben Flasche läuft sie rückwärts. Wenn der Tag kommt, an welchem mein Sohn diese Art der Vorsorge nicht mehr toleriert, weil es uncool ist rumzulaufen wie Steve Urkel, werde ich auch über eine FSME-Impfung nachdenken müssen.

Grundsätzlich gilt: Aufklärung besteht aus Fakten. Angst immer der schlechteste Berater! Wenn du nun doch gebissen wurdest, versuch dein Denken und den Umgang in deinem Leben nicht auf Krankheit, sondern auf Gesundheit auszurichten. Angst krank zu werden, wird krank machen. Selbstheilung spielt auch hier wieder die entsprechende Rolle. Die richtige Ernährung und eine funktionierende körpereigene Entgiftung in Kombination mit Antioxidativen Supplements kann in jedem Fall eine große Stütze darstellen, indem das Immunsystem optimiert wird.